Shelties B´s dream of moon
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“Hunde lügen nie, wenn es um Liebe geht.” (Jeffrey Moussaieff)
Das Wesen der Shelties - laut Rassestandard und wie sie wirklich sind - Im Rassestandard wird das Wesen des Shelties mit nur einem Satz beschrieben: „Wachsam, sanft, intelligent, kräftig und lebhaft. Liebevoll und verständig gegenüber seinem Herrn, reserviert gegenüber Fremden, niemals nervös.“ Diese Beschreibung wird dem Charakter des Shelties bei weitem nicht gerecht. Und wie überall im Leben, gibt es auch hier zwei Seiten, zum einen seine tollen Eigenschaften, aber auch manchmal seine „Macken“. Als Züchter weiß man natürlich um Beides, kann gut damit umgehen und vor allem auch potentielle Kaufinteressenten beraten, damit diese dann auch wirklich glücklich mit der Wahl eines Shelties sind und bleiben. Nachfolgend also mehr dazu, wie Shelties wirklich sind. Auch innerhalb der Rasse Sheltie findet man natürlich noch unterschiedliche Charaktere. Manch einer ist Unbekanntem gegenüber eher forsch, ein anderer ist zurückhaltender und beobachtet lieber zunächst aus der Ferne. Auch sind Shelties immer wieder Wundertüten, was die Endgröße betrifft. Aufgrund ihrer zahlreichen Vorfahren kann es immer wieder mal vorkommen, dass ein Sheltie größenmäßig unter oder über dem Standard liegt. Nichtsdestotrotz haben alle Shelties ein bestimmtes Wesen mehr oder weniger stark ausgeprägt gemein, worauf nachfolgend näher eingegangen werden soll. „Liebevoll und verständig gegenüber seinem Herrn“ Das Wichtigste überhaupt ist dem Sheltie „sein“ Mensch, an den er sich sehr eng bindet. Ein Sheltie braucht seine(n) Menschen um sich und sollte nicht ständig alleine gelassen werden. Er lernt meistens recht schnell auch alleine zu Hause zu bleiben, wäre aber sehr unglücklich, wenn er zu oft und zu lang allein sein müsste. Meist sucht sich der Sheltie eine Bezugsperson in seiner Familie aus, auf die er sich konzentriert. Die anderen Familienmitglieder werden quasi als Rudel akzeptiert, stehen aber für den Sheltie im Zweifel doch erst an zweiter Stelle. Als Bezugsperson muss man immer damit rechnen, dass der Sheltie plötzlich hinter einem steht. Meine Zoé verfolgt mich eigentlich auf Schritt und Tritt sobald ich den Raum verlasse, Badou hingegen kommt erst nach mir schauen, wenn ich mich schon eine ganze Weile woanders aufgehalten habe. Shelties haben den Willen ihrem Menschen zu gefallen. Sie sind sehr sensibel und aufmerksam für die Stimmungen des Besitzers und reagieren oft entsprechend richtig. Hat man gute Laune, ist auch der Sheltie gut drauf und zu jedem Spaß bereit. Ist man traurig, versucht ein Sheltie Trost zu spenden. Ist man krank, sind sie auch mit einem Sparprogramm zufrieden. Was die meisten Shelties nicht mögen, sind Geschrei und laute Geräusche, wie zum Beispiel Donner bei Gewitter oder Böller vom Feuerwerk. Streit oder unterschwellige Spannungen in der Familie beziehen sie schnell auf sich, auch wenn sie gar nicht gemeint sind. Sehr sensible Vertreter unter den Shelties fühlen sich dann nicht nur außerordentlich unwohl, es kann auch passieren, dass sie auffällig starkes Meide- und Beschwichtigungsverhalten zeigen. Mit Angst hat das jedoch relativ wenig zu tun, eher mit mangelndem Selbstvertrauen. Allerdings kann, wenn Shelties diesen Vorgängen ständig ausgesetzt werden, dieses Verhalten tatsächlich in Angst umschlagen. Bei Meide- und Beschwichtigungsverhalten in starker Form kann man dann tatsächlich von einem Wesensmangel sprechen, in sehr milder Form von durchaus „sheltietypischem Verhalten“. Shelties gehorchen gerne und sind außergewöhnlich unterordnungsfreudig. Es liegt ihnen völlig fern ihren Menschen herauszufordern oder ihm gar zu trotzen. Wenn sie tatsächlich mal auf ein Kommando nicht gehorchen, haben sie es endweder nicht wirklich verstanden oder aber sind von irgendwas so gefesselt, dass sie alles andere völlig ausblenden. Gute Beispiele dafür sind der Rüde, der eine Spur einer läufigen Hündin so interessiert folgt, dass er nichts anderes mehr wahrnimmt oder der Welpe der beim Spaziergang so viel spannendes Neues sieht, dass er vergisst sich draußen zu lösen bevor es wieder ins Haus geht. Insgesamt kann man sagen, dass jeder Sheltie seine Bezugsperson(en) um sich braucht, dafür aber auch mit Freude gehorcht, wodurch es relativ leicht ist Shelties zu erziehen. Der Sheltie ist daher auch als Anfängerhund sehr geeignet. „Reserviert gegenüber Fremden“ Reserviert bedeuted nicht, wie man meinen könnte. ein ängstliches Verhalten gegenüber Fremden an den Tag zu legen. Reserviertheit bedeutet „Zurückhaltung anderen gegenüber“, unter Ängstlichkeit versteht man jedoch Angst oder Furcht zu haben. Vergleicht man die Synomyme zum reserviert sein mit denen zum ängstlich sein, werden die Unterschiede recht deutlich: reserviert: abweisend, kühl, schweigsam, unnahbar, unterkühlt, unzugänglich, verhalten, verschlossen, wortkarg, zurückhaltend, distanziert, zugeknöpft, introvertiert ängstlich: angsterfüllt, angstverzerrt, angstvoll, bange, furchtsam, hasenfüßig, verängstigt, zähneklappernd Häufig hört man auf Spaziergängen von Fremden, die sich über den Sheltie beugen, wenn dieser dann zurückweicht: „Da hat aber einer Angst!“ Ein Sheltie signalisiert dabei nur, dass so kein Kontakt gewünscht wird. Dass sich ein größerer Mensch über einen selber beugt und womöglich nach einem greift, würde man auch nicht mögen. Geht ein Hund auf Abstand heißt das nicht zwangsläufig das er Angst hat, sondern nur, dass er von Fremden nicht berührt werden möchte oder es nicht mag, wenn Fremde ihm zu wenig Raum lassen. Auch in Bezug auf das reservierte Verhalten sind Shelties unterschiedlich. Mein Badou legt wenig reserviertes Verhalten an den Tag. Meist geht er auf Fremde zu und möchte sofort gestreichelt werden. Aber es gibt auch Personen, von die er sich, warum auch immer, partout nicht anfassen lassen möchte und sogar auf Abstand geht. Fremde, das können auch fremde Hunde sein. Shelties sind ziemlich höfliche Vertreter ihrer Art . Am liebsten spielen und kommunizieren sie mit anderen Shelties oder Hütehunden, wobei es natürlich auch Ausnahmen gibt. Shelties sind ziemliche „Rassisten“. 2017 war ich auf einer Spezialsheltieausstellung mit rund 50 Shelties. Man hätte meinen können es wären kaum Hunde anwesend, so ruhig war es auf dem Platz. Nach der Ausstellung wurden noch Körungen durchgeführt, wofür relativ wenige Hunde anderer Rassen auf den Platz kamen. Unglaublich wie laut es an den Stellen wurde, wo andere Rassen an Shelties vorbei gingen. Insgesamt macht es dem Sheltie eher Spaß mit einem oder wenigen Hunden zu spielen, als sich auf eine der sogenannten „Hundewiesen“ mit vielen anderen Hunden zu treffen. Mit großen Hunden werden sie selten wirklich warm, insbesondere aufdringliches Verhalten, oft von freilaufenden „Der-macht-nichts“ , stößt bei Shelties meist auf große, bellfreudige Empörung. Ärger mit anderen Hunden gehen sie aber trotzdem möglichst aus dem Weg. Agressionen gegen Artgenossen sind extrem selten und vermutlich dann auch auf eine fehlerhafte Sozialisierung zurückzuführen und nicht auf den angeborenen Charakter. Unsicherere Shelties steigern sich dann manchmal in ein panikartiges und hilfloses Gekeife bis zur Hysterie und versuchen womöglich vor dem anderen Hund reißaus zu nehmen. Je nach Charakter des Rüpels kann eine Jagd dann für den Sheltie gefährlich werden, deshalb sollte man es möglichst erst gar nicht soweit kommen lassen. Beobachtet man seinen eigenen Sheltie erkennt man recht schnell, wann es sich lohnt den Spaziergang bei Treffen auf einen anderen Hund zum freundschaftlichem Spiel und Kontakt zu unterbrechen und wann man doch besser gleich weiter- bzw. weggehen sollte. sanft, intelligent, kräftig und lebhaft“ Shelties mögen ein harmonisches Miteinander (siehe unter „Liebevoll und verständig gegenüber seinem Herrn“) und sind an und für sich recht unkomplizierte Hunde. Bei Sport und Spiel sind sie lebhaft, aktiv und fröhlich dabei, in der Wohnung sehr angenehm. Sie lernen sehr schnell. Bei sogenannten schwierigen Intelligenzspielen, die man im Handel so bekommt, wird manchem Sheltie schnell zu langweilig um sich damit länger zu beschäftigen. Da ist ein Döschen mit kleinen Löchern, aus denen dann unvorhersehbar mal ein Leckerchen rausrutscht wenn man es bewegt, deutlich interessanter. Shelties lieben bei Aktivitäten die Abwechslung. Das fängt schon beim Ort des Spazierganges an. Geht man öfter mal woanders spazieren oder ist man mit ihnen während eines Urlaubs verreist, begleiten Shelties ihren Menschen zu gerne in neuer Umgebung. Meine Shelties sind alle sehr verschmust und fordern durch sanftes Annähern auch ihre Schmuseeinheiten ein. Merken Sie, dass es gerade unpassend ist, weil Frauchen zum Beispiel gerade ihre Finger im Hackteig hat, warten sie lieber auf eine bessere Gelegenheit. Schaut man aber beispielsweise „nur“ fern kann Sheltie auch ungeduldig werden und mit Nörgellauten oder Körperdruck ihrem Wunsch nach Kuscheleinheiten mehr Ausdruck verleihen. Irgendwie sind Shelties auch Kontrollfreaks. Nicht nur das sie über kurz oder lang ihrem Menschen folgen, auch eine gewisse Altagsroutine durchschauen sie schnell und werden mehr oder weniger unruhig, wenn sie durchbrochen wird. Geht man abends meist zur gleichen Zeit zur Bett, bekommen sie jeden Tag zur gleichen Zeit ihr Futter und bei ähnlichen Gegebenheiten melden und kommentieren sie gerne, das was anders ist als gewöhnlich. Wirklich regeln wollen sie aber nichts, das überlassen sie viel lieber ihrem Menschen. Shelties erreichen im Schnitt ein Endgewicht zwischen 6 und 11 kg. Damit sind sie noch relativ leicht zu händeln, falls sie mal wegen einer Wunde, einem Beinbruch oder ähnlichem getragen werden müssen. Ihrer Herkunft mit dem rauen Klima der Shetland Inseln geschuldet, sind Shelties relativ robuste Vertreter Ihrer Art. Es gibt einige bekannte Erbkrankheiten, die aber verantwortungsbewusste Züchter, die sich entsprechend strenger Kontrollen bei der Zuchtauslese und der Zuchtabnahme unterwerfen, unbedingt vermeiden wollen. Dafür werden etliche Untersuchungen und Gentests bei den Elterntieren gemacht. Auch werden Sheltiewelpen bereits vor der Abgabe zwischen der sechten und neunten Woche auf Augenkrankheiten untersucht und die Ergebnisse dem Welpenkäufer auch mitgegeben. Sollte diese Untersuchung nicht erfolgt und belegt sein, sollte man sich gut überlegen, ob man wirklich das Risiko so einen Welpen aufzunehmen wirklich eingehen möchte. Wurde in dem jungen Alter die Augen nicht untersucht, kann man erst beim erwachsenen Sheltie feststellen, ob er an Erbkrankheiten der Augen leidet. Natürlich kann niemand in die Zukunft sehen, aber wurden alle bekannten Vorsorgeuntersuchungen vom Züchter auch durchgeführt, sind die Chancen sehr gut, dass ihr neues Familienmitglied von Erbkrankheiten verschont bleibt. Bei Shelties, die im VDH gezüchtet wurden, können sie sicher sein, dass auch entsprechende Untersuchungen durchgeführt wurden. Bei anderen Züchter sollten sie explizit nachfragen. Näheres zu den Erbkrankheiten bei Sheltie finden Sie unter der Rubrik Zucht. Früher fanden Shelties als Hütehunde ihre Verwendung und entsprechend wurde auf diesen Trieb gezüchtet. Heute findet man Shelties eher nicht als Hütehund für Schaf- oder andere Herden. Der Hütetrieb lässt sich bis heute nicht verleugnen, allerdings ist er längst nicht so stark ausgeprägt wie bei anderen Rassen und von Sheltie zu Sheltie unterschiedlich stark ausgeprägt. Vor einiger Zeit hatte sich mal eine junge Ratte in meine Wohnung unter einen Schrank verlaufen. Meine Mixhündin, mit eindeutig Terrier im Stammbaum machte einen riesen Aufstand und mit ihrer Hilfe konnte ich dann auch die Ratte aus dem Haus treiben. Meine Shelties standen interessiert, aber ansonsten unbeteiligt daneben und haben sich wahrscheinlich gefragt, warum eigentlich Aufregung herrscht. Anders beim Spaziergang mit mehreren Personen. Bilden sich Trüppchen, versuchen Sie alle zusammenzutreiben. Shelties haben nicht wirklich einen Jagdinstinkt, aber sie laufen sehr gerne. Badou versucht beispielsweise immer wieder mich zum Joggen zu animieren. Diese Lauffreudigkeit führt schon dazu, dass Shelties doch einem Hasen oder Vögeln, die auf der Wiese sitzen, hinterher rennen. Allerdings passiert wenig, wenn sie die Tiere wirklich mal einholen. Einmal konnte ich verfolgen wie ein Sheltie auf einen großen Raben, der auf einer Wiese saß, zulief. Wider erwarten flog der Rabe nicht weg. Der Sheltie blieb vor dem Raben stehen, streckte den Hals zum Schnüffeln und prompt pickte der Rabe in Shelties Nase. Worauf der Sheltie erstaunt zurücksprang und mit empörtem Gebell seine Unzufriedenheit ausdrückte, während der Rabe dann ziemlich blasiert und locker flockig das Kampffeld doch räumte. Man kann einem Sheltie aber wirklich sehr gut beibringen nicht jedem Tier hinterher zu laufen. Man sollte das von kleinauf machen, denn Sheltie läuft halt gerne und sieht , wenn er immer rennen durfte wie es ihm einfiel, wahrscheinlich erstmal nicht ein, warum das Hinterherrennen nun plötzlich nicht in Ordnung sein soll. „Wachsam“ Der Sheltie wurde unter anderem gezüchtet, um das wenige Hab und Gut armer Bauern zu beschützen indem sie Fremde meldeten. Das ist auch der Grund warum Shelties gerne bellen. Sie melden recht zuverlässig, wenn jemand Haus und Hof ihres Menschen betritt oder sich daran zu schaffen macht. Aus ihrer Sicht gehört zum Melden aber oft auch andere Dinge, wie laute spielende Kinder nebenan, wenn es an der Tür klingelt oder wenn beim Nachbarn fremder Besuch im Garten ist. Sheltie hält es für seinen Job und je weniger er gefordert wird, desto besser versucht er diesen „Job“ zu erledigen. Es gibt auch andere Gründe, warum Shelties bellen. Läuft in Shelties Augen was falsch ist Bellen häufig sein Mittel der Wahl um darauf aufmerksam zu machen. Dabei kann dieses Bellen recht unterschiedlich ausfallen. Bemerkt meine Zoé nachts etwas zum melden, dann hört sich das an, als wenn sie kurz hustet, dann Pause und wieder dieses Husten. Reagiere ich nicht steigert sich das Husten langsam aber sicher in lautes und kräftiges Bellen, bis endweder die Ursache beseitigt ist oder aber ich ihr ernsthaft versichern konnte, dass es keinen Grund zur Beunruhigung gibt. Bei einer Aufforderung zum Spielen kann ,wenn der Sheltie sehr begeistert ist, auch mal bellen oder knurren dazu gehören, ohne dass dieses Knurren oder Bellen nur ansatzweise böse gemeint ist. Mich hat schon jemand angesprochen, ob man mir helfen könne. Dabei hatte mein Rüde einfach so viel Spaß an einem Wurfspiel, dass er vor lauter Begeisterung nicht völlig still sein konnte. Insgesamt kann man sagen, dass Shelties wirklich wachsam sind, aber auch bellfreudig. Dabei ist es auch sehr unterschiedlich wann diese extreme Bellfreudigkeit so richtig zu Tage tritt. Mancher Sheltiewelpe versucht sich schon als kleiner Kläffer, andere entdecken erst als Junghund ihre „Begabung“. Allerdings sind Shelties auch recht intelligent und verstehen schnell, wenn ihr Besitzer mit ewigem Bellen nicht einverstanden sind. Mit liebevoller Konsquenz, am besten wieder von klein auf, kann man ihnen gut beibringen, das sie Anschlagen dürfen, aber nicht in Dauergekläff verfallen. Badou freut sich immer wenn es nach draußen geht. Vor lauter Vorfreude hat er eine ganze Weile immer vom Leine anlegen bis zum Haus verlassen gebellt. Er konnte seine freudige Aufregung einfach nicht völlig unterdrücken. Heute kommt ein kurzes „Wuff“ und ansonsten meist nichts mehr. Mit der Erfahrung hat er auch gelernt sich zu beherrschen. Zoé`s nächtliches “Husten“ ist auch ein gutes Beispiel dafür, dass man auch erwachsenen Shelties beibringen kann nicht ewig und ohrenbetäubend zu bellen. Zoé kam ja erst im Alter von zweieinhalb Jahren zu mir. Trotzdem macht man Zoé eine Freude, wenn es mal eine Gelegenheit gibt, wo sie wirklich aufdrehen darf. Dann bellen auch wirklich alle anwesenden Shelties lautstark und meist auch bis man ihnen mit einem erlerntem Kommando oder Zeichen zu verstehen gibt, dass es jetzt auch genug ist. Es bringt nichts lauter zu werden, damit Sheltie aufhört zu bellen, das würde er nämlich wahrscheinlich eher als Zustimmung noch lauter zu sein verstehen. Trotzdem sind Shelties nicht über 24stündige Dauerkläffer. Es gibt schon einen Grund, wenn sie anschlagen, aber manchmal sehen wir Menschen den nicht sofort. Man darf nicht vergessen, dass Shelties sehr intelligent sind, Ihrem Menschen gefallen wollen und daher schnell merken, dass stetiges Alarmbellen gar nicht von ihm gewünscht wird. Mit dem Belohnen von richtigem Verhalten und Ignorieren von ungewünschtem Bellen wird er das noch schneller auch umsetzen. Sonstiges Das Sheltie-Lachen Früher hörte man immer wieder, dass Hunde nicht lachen können. Wenn sie einen Sheltie beobachten, werden Sie merken, dass Sheltie wirklich ein Lachen zum Ausdruck bringen kann. Allerdings geschieht das nicht aus dem gleichen Grund wie beim Menschen. Die Lösung liegt wohl in den Studien des russischen Physiologen Iwan Petrowitsch Pawlow, der begründete die behavioristische Lerntheorie, die besagt, dass einer natürlichen, meist angeborenen, sogenannten unbedingten Reaktion durch Lernen eine neue, bedingte Reaktion hinzugefügt werden kann. Handscheue Shelties? Ab und an kann es vorkommen das der beste und gehorsamste Sheltie vor der Hand oder auch überhaupt vor seinem Menschen zurückscheut bzw. sich auf den Boden legt und den Bauch zeigt. Das deuted beim Sheltie aber nicht zwangsläufig auf Misshandlungn hin. Es ist eher seiner reservierten Art gegenüber Fremden zuzuordnen, die er dann reflexartig auch mal bei seinen Menschen an den Tag legt. Neulich hatte meine Mixhündin Minnie wieder nur Unsinn im Sinn. Sie hatte sich an der Mülltüte, die ich vergessen hatte mit raus zu nehmen, zu schaffen gemacht. Nicht schön, aber meine Schuld, also habe ich ich, abgesehen von einem Seufzer, ihre Aktion nicht weiter kommentiert. Danach rief ich Zoé und Badou zu mir, weil ich mit den Beiden los wollte. Beide duckten sich weg und kamen erst mal nicht zu mir. Typisch Sheltie, einer macht Blödsinn und alle fühlen sich verantwortlich. Als ich dann nach ihren Leinen und Halsbändern griff, kamen sie doch sofort zu mir. Shelties können manchmal wirklich Pussys sein. Die spezielle „Sheltie-Pirouette“ Shelties hüpfen manchmal freudig aufgeregt und drehen sich dabei um sich selbst. Sobald meine Shelties ein besonderes Leckerchen erwarten zeigen sie diese „Pirouetten“, die ich bisher noch bei keiner anderen Rasse gesehen habe. Naja, nicht ganz, meine Mixhündin verhält sich auch so, aber bis auf ihre Sturheit hat sie inzwischen so ziemlich alle Verhaltensweisen meiner Shelties übernommen. Shelties prägen halt. :-) Die Sheltie-Sprache Shelties verfügen über die Gabe sich in ihrer eigenen Art auch gut verbal mitteilen zu können. Schon allein beim Bellen kann das von einer Aufforderung zum Spiel , über das Melden einer Gegebenheit bis zur freudigen Aufregung viel bedeuten. Mit ein bißchen Übung hört man genau worum es dem Sheltie gerade geht. Sie knurren natürlich wie andere Hunde auch zur Warnung, aber manches knurren ist nur eine Aufforderung zum Spiel. Shelties können erstaunlich viele Facetten von Kommunikation zeigen. Zoé war die erste meiner Shelties, die erstmal „hustet“ bevor sie richtig bellt. Die anderen haben das dann auch begeistert übernommen; vor allem zur Schlafenszeit, weil sie wissen, dass sie sich möglichst eher leise verhalten sollen. Last but not least sei noch das „Singen“ der Shelties zu erwähnen, das auf verschiedenes hindeuten kann, aber mit dem überwiegend Aufmerksamkeit erregt werden soll. Zoé beherrscht einen Singsang, der eindeutig als nörgeln rüber kommt und auch so gemeint ist. Zum Beispiel wenn sie Hunger hat oder darauf aufmerksam machen möchte, dass doch eigentlich schon Nachtruhe herrschen sollte. So mancher Besucher hat mich, wenn es mal später wurde, schon gefragt ob Zoé ihn zum Gehen auffordert. Resumeé Will man Shelties mit einem Wort beschreiben, dann wäre unkompliziert angebracht. Sie sind wunderbare und auch recht handliche Kameraden, die sich sehr eng an ihren Menschen binden und für ihn auch alles geben. Sie sind lebenslustig und charmant, dabei so intelligent und kommunikativ mit Ihrem Menschen, dass sie sich problemlos in fast jeden Alltag integrieren lassen und dadurch auch gerade für Anfänger sehr geeignet sind. Allerdings braucht ein Sheltie Beschäftigung um glücklich zu sein. Das kann durch körperliche Aktivität beim Gassigang oder Hundesport, wie auch durch geistige Auslastung erfolgen. Gelegentliche „Sparprogramme“ nehmen sie nicht übel, man muss sich keine Gedanken machen, dass ein Sheltie wie irre in der Wohnung tobt, weil man ausnahmsweise nur kurz zum Lösen das Haus mit ihm verlassen konnte. Man sollte Shelties nicht zu oft und zu lange alleine lassen. Das Größte und Wichtigste ist für jeden Sheltie mit seinen/m Menschen zusammen sein zu dürfen und ihm zu gefallen. Daher sind Shelties für eine Außenhaltung im Zwinger oder ähnlichem überhaupt nicht geeignet. Manchmal kann Shelties Gekläffe nervtötend sein, aber sie lernen gerne und man kann im gewissen Maß das Gebelle durchaus in einen annehmbaren Rahmen eindämmen. Ihre charmante und witzige Art im Umgang mit uns Menschen sorgt dafür, dass man ihnen kaum was übelnehmen kann. Ohne Shelties kann ich mir inzwischen ein Leben nicht mehr vorstellen, warum auch ;-)
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